09.11.2015

Betriebswirtschaft, Meldung

Wie lange müssen Firmen auf ihr Geld warten?

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Die Gründe für das nicht oder verspätete Bezahlen von Rechnungen sind vielfältig: Liquiditätsengpässe, Zahlungsausfälle bei eigenen Kunden oder die drohende eigene Insolvenz sowie vorsätzliches Nichtbezahlen.

Die Zahlungsmoral der Unternehmen in Deutschland hat sich auf einem hohen Niveau weiter verbessert. Im September 2015 zahlten 14,9 Prozent der Firmen die Rechnungen verspätet oder gar nicht – dies entspricht dem besten Wert der letzten 12 Monate.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass 85,1 Prozent der Firmen die Rechnungen vereinbarungsgemäß begleichen. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Zahlungsmoral deutscher Unternehmen“ der Wirtschaftsauskunftei Bürgel und der EOS Deutschland B2B. „Das Zahlungsverhalten der Unternehmen ist gut. Im September erreichte die Zahlungsmoral den besten Wert im Jahr 2015“, kommentiert Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin die aktuellen Zahlen. Grund für die verbesserte Zahlungsmoral ist die anhaltend gute Konjunktur in Deutschland.

Wie lange müssen Firmen auf ihr Geld warten?

Das durchschnittliche Zahlungsziel liegt in Deutschland bei 26 Tagen. Unternehmen mit zu spät beglichenen Rechnungen zahlen im Durchschnitt knapp 21 Tage zu spät. Bezogen auf die Praxis bedeutet das, dass Unternehmen bei einem Zahlungsziel von 26 Tagen bei Nicht- oder Spätzahlern im Durchschnitt 47 Tage auf ihr Geld warten müssen. „In diesen Fällen müssen Unternehmen drei Wochen länger auf ihr Geld warten als einkalkuliert. Damit werden sie unfreiwillig zur Bank ihrer Kunden“, sagt Dr. Norbert Sellin.

Schlechteste Zahlungsmoral im Saarland

Der prozentuale Anteil von Unternehmen, die ihre Rechnungen verspätet oder nicht bezahlen, variiert je nach Bundesland. Die höchste Nicht- bzw. Spätzahlerquote gab es im September 2015 im Saarland. Hier zahlten 19,2 Prozent der Firmen die Rechnungen verspätet oder gar nicht. Ebenfalls hohe Werte lieferten Berlin (Spät- oder Nichtzahlerquote von 18,0 Prozent), Bremen (17,2 Prozent), Hamburg und Nordrhein-Westfalen (16,4 Prozent) und Niedersachsen (16,1 Prozent). Die beste Zahlungsmoral haben Unternehmen in Sachsen. Hier liegt die Spät- bzw. Nichtzahlerquote bei 11,3 Prozent. Auch in Thüringen (11,5 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein (je 13,2 Prozent), Sachsen-Anhalt (13,3 Prozent), Brandenburg (13,7 Prozent) und Bayern (13,8 Prozent) ist die Zahlungsmoral der Firmen besser als im Bundesdurchschnitt.

(Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG PM vom 06.11.2015/ Viola C. Didier)


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