06.10.2021

Arbeitsrecht, Meldung

Wellbeing wird selten strategisch verfolgt

Das Wellbeing von Mitarbeitern ist seit der Corona-Pandemie für Unternehmen in den Fokus gerückt. Die weltweite Willis Towers Watson-Studie „Wellbeing Diagnostic Survey 2021“ zeigt jedoch, dass die Thematik nur bedingt durch das Management wahrgenommen und umgesetzt wird.

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Das Wellbeing von Mitarbeitern und damit ihre Bedürfnisse nach psychischer Gesundheit, sozialer Verbundenheit und emotionaler Ausgeglichenheit sind vor dem Hintergrund der COVID-Pandemie zu einer Priorität für Unternehmen geworden. Schwerfällig ist derzeit die Artikulierung einer klaren Strategie zur Umsetzung. Stattdessen herrscht meist eine Aneinanderreihung von isolierten Einzelmaßnahmen vor, zeigt die Studie, an der in Europa 206 Unternehmen mit insgesamt 1,3 Millionen Mitarbeitern teilnahmen.

Strategie und Planung ausbaufähig

Stress ist aus Sicht der Unternehmen das Hauptproblem in den Belegschaften, gefolgt von herausgeforderter psychischer Gesundheit (Depression und Angst) sowie Sorgen um Betreuung (Kinder- oder Altenbetreuung). Während Unternehmen das physische und psychische Wellbeing in den Fokus rücken, fällt Financial Wellbeing und damit das Ermitteln und Umsetzen von Lösungen zur Verbesserung des finanziellen Wohlstands der Belegschaft in ihrer Priorität zurück. Dieses Ergebnis überrascht insofern, als dass finanzielle Sorgen oft auch zu psychischer Belastung führen.

Mit Blick auf die Zukunft geben 71 % der befragten Unternehmen an, dass das allgemeine Wohlbefinden der Mitarbeiter im Fokus der Unternehmensführung liege. Gleichzeitig haben rund drei Viertel der Befragten angegeben, dass keine klare Wellbeing-Strategie seitens des Unternehmens besteht. 51 % der Unternehmen gaben an, dass steigende Kosten und fehlende Ressourcen die Implementierung geeigneter Programme verhinderten. Nur rund 35 % der Unternehmen binden Führungskräfte aktiv in die Vermittlung und anschließende Umsetzung der Strategien ein.

Angebot von Wellbeing-Programmen vergrößert

Immerhin 61 % der befragten deutschen Unternehmen planen in den kommenden drei Jahren sowohl einen Ausbau als auch eine Differenzierung der Wellbeing-Programme. Im Mittelpunkt liegt der Bereich des emotionalen Wohlbefindens. In diesem Rahmen umgesetzt werden Programme etwa für den Umgang mit Depressionen oder den Ausbau von Employee-Assistance-Programmen (EAP) oder Resilienz-Trainings. Diese Bereiche sehen 95 % der befragten Unternehmen als sehr wichtige Priorität an. Im Gegensatz dazu planen nur 52 % der Befragten Programme für das finanzielle Wohlbefinden, beispielsweise den Einschluss einer Erwerbsunfähigkeitsabsicherung in die – oftmals vorhandene – betriebliche Altersversorgung (bAV).

Effektive Wellbeing-Programme wirken sich in direktem Maße auf die Produktivität der Mitarbeiter aus. Die Studiendaten zeigen, dass 44 % der Unternehmen, deren Wellbeing-Programme in einem spezialisierten Score eine mittlere bis hohe Effektivität aufweisen, auch mit einer hohen Mitarbeiter-Produktivität verknüpft sind.


Willis Towers Watson vom 07.09.2021 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro

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