30.03.2016

Arbeitsrecht, Meldung

Reallöhne 2015 stark gestiegen

Beitrag mit Bild

Welchen Einfluss die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns auf die Veränderungsraten des Nominal- beziehungsweise Reallohnindex hatte, lässt sich derzeit nicht quantifizieren.

Nach endgültigen Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung ist der Reallohnindex in Deutschland im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent gestiegen. Dies ist der höchste Anstieg des Reallohnindex seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008.

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, war der reale Zuwachs neben der moderaten Entwicklung der Verbraucherpreise (+ 0,3 Prozent) auf die – verglichen mit den letzten fünf Jahren – leicht überdurchschnittlichen nominalen Verdienststeigerungen (+ 2,7 Prozent) zurückzuführen. Vor allem für Beschäftigte mit eher unterdurchschnittlichen Verdiensten gab es hohe nominale Zuwächse. Beispielsweise fiel im Jahr 2015 der Anstieg des monatlichen Bruttoverdienstes bei den ungelernten Arbeitnehmern verglichen mit den übrigen Beschäftigtengruppen überdurchschnittlich hoch aus (+ 4,1 Prozent). Geringfügig Beschäftigte (+ 4,6 Prozent) profitierten deutlich stärker als Teilzeit- (+ 3,0 Prozent) und Vollzeitbeschäftigte (+ 2,6 Prozent) vom nominalen Lohnzuwachs.

Fragliche Auswirkungen des Mindestlohns

Unterschiede gab es zudem zwischen Ost- und Westdeutschland. Während bei den Beschäftigten in den neuen Ländern die Verdienststeigerungen bei 4 Prozent lagen, erhöhten sich die Nominallöhne bei Arbeitnehmern im früheren Bundesgebiet um 2,5 Prozent. In welchem Maße die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Januar 2015 die Veränderungsraten des Nominal- beziehungsweise Reallohnindex beeinflusst hat, lässt sich auf Basis der vorliegenden Daten nicht quantifizieren.

Starker Anstieg der tariflichen Monatsverdienste erwartet

Die Entwicklung des Index der tariflichen Monatsverdienste inklusive Sonderzahlungen für Januar 2016 (+ 2,6 Prozent) und Februar 2016 (+ 2,4 Prozent) – verglichen mit dem jeweiligen Monat des Vorjahres – lässt für das erste Quartal 2016 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal einen deutlichen Anstieg des Nominallohnindex erwarten.

(Destatis vom 24.03.2016 / Viola C. Didier)


Weitere Meldungen


Meldung

©stadtratte /fotolia.com


19.03.2024

Neues Urteil zur doppelten Haushaltsführung

Liegen Hauptwohnung und erste Tätigkeitsstätte lediglich 30 km auseinander und beträgt die Fahrzeit nur eine Stunde, ist die doppelte Haushaltsführung nicht anzuerkennen.

weiterlesen
Neues Urteil zur doppelten Haushaltsführung

Meldung

nx123nx/123rf.com


18.03.2024

Ausweitung des Einsatzes digitaler Werkzeuge im EU-Gesellschaftsrecht

Im Bereich des EU-Gesellschaftsrechts sollen digitale Lösungen den Verwaltungsaufwand drastisch verringern und Gesellschaften von Bürokratie entlasten.

weiterlesen
Ausweitung des Einsatzes digitaler Werkzeuge im EU-Gesellschaftsrecht

Meldung

©Sashkin/fotolia.com


18.03.2024

Frist für Corona-Schlussabrechnungen auf den 30.09.2024 verlängert

Die Frist für Einreichung der Schlussabrechnungen der Corona-Wirtschaftshilfen wurde auf den 30.09.2024 verlängert.

weiterlesen
Frist für Corona-Schlussabrechnungen auf den 30.09.2024 verlängert

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank