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23.03.2015

Betriebswirtschaft, Meldung

Prognose: Deutsche Wirtschaft wächst kräftig

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Der Betrieb

Die DIW-Konjunkturexperten prognostizieren für 2015 ein Wachstum von 2,2 Prozent –  im Jahr 2016 soll es bei 1,9 Prozent liegen. Wachstumstreiber ist nach wie vor der private Konsum, gestützt auf den guten Arbeitsmarkt. Ausländische Absatzmärkte werden aber weniger wichtig.

Die deutsche Wirtschaft wird ihr derzeit kräftiges Wachstum fortsetzen und ihre Kapazitäten nahezu voll auslasten: Im laufenden Jahr soll sie um 2,2 Prozent und im kommenden Jahr um 1,9 Prozent wachsen, prognostizieren die Konjunkturexperten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Anzeichen für eine Überhitzung sehen die Experten nicht, da wichtige Absatzmärkte wie der Euroraum und die chinesische Wirtschaft sich nur schwach entwickeln. Trotz insgesamt günstiger Aussichten bleiben konjunkturelle Risiken bestehen: Die Finanzmärkte könnten etwa auf ein Wiederaufflammen der Krise im Euroraum, aber auch auf eine Verschärfung des Ukraine-Konflikts erneut mit erheblicher Anspannung reagieren.

Wachstum in Deutschland immer stärker vom Konsum getragen

Getragen wird das Wachstum in erster Line vom privaten Konsum, vor allem gestützt auf den Arbeitsmarkt, wo sich der Beschäftigungsaufbau fortsetzt. Für 2015 rechnen die Experten mit rund 300.000 zusätzlichen Jobs und einer Arbeitslosenquote von 6,4 Prozent, für kommendes Jahr mit rund 200.000 neuen Stellen und einer Quote von 6,1 Prozent. Die befürchteten negativen Beschäftigungswirkungen des Mindestlohnes sind bislang ausgeblieben. Die Löhne dürften weiter spürbar steigen und die Leistungsausweitungen im Bereich der Rentenversicherung sorgen vorübergehend für einen kräftigen Einkommensschub; beides kurbelt den Konsum zusätzlich an. Kaufkraftsteigernd wirke auch der deutlich gesunkene Ölpreis: Die privaten Haushalte werden nach DIW-Einschätzung die entstandenen Spielräume zumindest zum Teil für andere Konsumausgaben nutzen. Die Inflationsrate dürfte in diesem Jahr bei 0,5 Prozent liegen, im kommenden Jahr bei 1,2 Prozent.

Weltwirtschaft: Erholung nimmt Fahrt auf

Die Weltwirtschaft wird gemäß der Prognose der DIW-Konjunkturexperten in diesem und im kommenden Jahr um jeweils etwa vier Prozent wachsen. Das Expansionstempo wäre damit weiterhin etwas schwächer als vor der Weltfinanzkrise, zieht aber im Vergleich zu den vergangenen drei Jahren merklich an. In einigen Industrieländern, insbesondere in den USA und dem Vereinigten Königreich, ist die Konjunktur robust. Stützend wirken neben der bis auf weiteres expansiv ausgerichteten Geldpolitik auch die deutlich gesunkenen Ölpreise. Die Expansion in wichtigen Schwellenländern wie China oder Brasilien dürfte hingegen an Schwung verlieren. Im Euroraum bleibt das Wachstum niedrig; bei Raten von 1,3 Prozent im laufenden und 1,5 Prozent im kommenden Jahr kann er die Krise nur allmählich hinter sich lassen.

Erhebliche Konjunkturrisiken erwartet

Die Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung bleiben aus Sicht der Berliner Konjunkturexperten hoch: Sowohl politische Unstimmigkeiten über die Fortsetzung der Reformen in den Krisenländern des Euroraums als auch eine Zuspitzung im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine könnten zu Verwerfungen an den Finanzmärkten führenden. Gleiches gilt für eine plötzliche oder stärker als erwartete Anhebung der US-Leitzinsen, die zu Kapitalabflüssen aus den Schwellenländern und zu einer massiven Korrektur der Vermögenswerte in den Industrieländern führen könnte. Speziell für den Euroraum besteht zudem weiterhin das Risiko eines Abrutschens in eine Deflation, die den Abbau der Schulden erschweren und damit dämpfend auf die Nachfrage wirken würde.

(DIW Berlin / Viola C. Didier)

 Aktuelles Statement:

Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D. „Die Welt eine andere als vor der Krise.“
Prof. Marcel Fratzscher: „Die Welt eine andere als vor der Krise.“

Marcel Fratzscher (Präsident des DIW Berlin): „Die deutsche Wirtschaft wächst wieder kräftig – dank des starken Arbeitsmarktes, aber auch der niedrigeren Energiepreise und des schwächeren Euros. Trotzdem ist die Welt eine andere als vor der Krise: Die Exporte spielen eine geringere Rolle, weil wichtige Absatzmärkte – vor allem der Euroraum – an Dynamik verloren haben. Zur immer größeren Stütze entwickelt sich dagegen der Inlandskonsum.“

 

 


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