• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Digitale Plattformen als Wachstums- und Innovationstreiber

26.10.2016

Betriebswirtschaft, Meldung

Digitale Plattformen als Wachstums- und Innovationstreiber

Beitrag mit Bild

Eine eigenständige Plattformökonomie könnte die Wirtschaftsdynamik in Europa unterstützen. Dabei solle die Maxime gelten: So viel Markt wie möglich, so viele Regeln wie nötig.

Digitale Plattformen und ihre Geschäftsmodelle erobern Branche um Branche, Region um Region, Markt um Markt. Eine aktuelle Studie von Internet Economy Foundation (IE.F) und Roland Berger  analysiert Funktionsweise und Wettbewerbsverhalten digitaler  Plattformen.

Ohne Plattformen läuft heute im Internet nichts mehr und auch die „Old Economy“ ist zunehmend auf ihre Fähigkeiten angewiesen. Kommerzielle Nutzer benötigen sie als Intermediär zu ihren Kunden. Privatnutzer brauchen sie, um Informationen abzurufen, Inhalte zu beziehen oder miteinander zu kommunizieren. Digitale Plattformen bündeln und vermitteln fast alle Interaktionen der Internetökonomie und der vernetzten Gesellschaft; sie sind wichtige Innovations-, Produktivitäts- und Wachstumstreiber, von deren Wertschöpfung viele Marktteilnehmer und ganze Volkswirtschaften profitieren. Aktuell stellen digitale Plattformen sechs der zehn wertvollsten Unternehmen der Welt und vier der fünf stärksten Marken. Bei Kennzahlen wie Umsatzwachstum oder Börsenwertzuwachs haben sie die großen Industrieunternehmen längst überflügelt.

Europas Anteil an der Plattformökonomie ist marginal

Doch an diesem Erfolgsmodell hat Europa zurzeit kaum Anteil; der Kontinent vergibt so wichtige Geschäftschancen, die das europäische Wirtschaftswachstum ankurbeln könnten. „Weniger als fünf Prozent des weltweiten Börsenwerts digitaler Plattformen entfallen heute auf europäische Unternehmen“, sagt Prof. Dr. Friedbert Pflüger, Vorsitzender der IE.F. Dagegen vereinen alleine Plattformbetreiber aus der Bay Area (Silicon Valley und Umgebung) über 50 Prozent der Marktkapitalisierung auf sich; und auch asiatische Anbieter wachsen rasant. „Europa spielt in der Plattformökonomie derzeit fast nur als Absatzmarkt und Entwicklungsstandort für die US-dominierten App Stores und Softwareschmieden eine Rolle“, so Pflüger. „Von der Wertschöpfung und dem Effekt auf die gesamte Volkswirtschaft kommt dagegen viel zu wenig hier an.“

Die Internetwirtschaft braucht faire Spielregeln

„Damit auch Europa von den positiven gesamtwirtschaftlichen Effekten digitaler Plattformen profitieren kann, brauchen wir mehr Wettbewerb und faire Chancen für alle Marktteilnehmer, egal ob Weltkonzern oder Start-up“, meint Philipp Leutiger, Partner von Roland Berger. „Gerade junge Wachstumsunternehmen benötigen einerseits einen fruchtbaren Boden, auf dem sie entstehen und gedeihen können. Andererseits sind klare, faire und durchsetzbare Spielregeln erforderlich, damit sich die innovativsten Anbieter am Markt etablieren können.“ Die Experten von IE.F und Roland Berger fordern daher eine für neue Wettbewerber offene Internetwirtschaft, die sich durch Innovationsstärke, hohe Wertschöpfung, fairen Wettbewerb, vertrauensvollen Umgang mit Daten und verantwortlich handelnde Unternehmen auszeichnet. Eine eigenständige Plattformökonomie könnte ihren Analysen zufolge die Wirtschaftsdynamik in Europa nachhaltig unterstützen. Dabei müsse die Maxime gelten: So viel Markt wie möglich, so viele Regeln wie nötig.

(Roland Berger, PM vom 16.10.2016/ Viola C. Didier)


Weitere Meldungen


Meldung

anutaray/123RF.com


19.04.2024

Hinweise zur Prüfung nach dem Verpackungsgesetz

Die Zentrale Stelle Verpackungsregister gibt Hinweise zur Prüfung nach dem Verpackungsgesetz, um Fehlerquellen in der Praxis zu vermeiden.

weiterlesen
Hinweise zur Prüfung nach dem Verpackungsgesetz

Meldung

©Travis/fotolia.com


19.04.2024

Komplizierte Dokumentationspflichten bei Kryptowährungen

Der DStV beurteilt die Umsetzung der im neuerlichen BMF-Entwurfsschreiben ausgeführten Dokumentationspflichten bei Kryptowährungen in der Praxis als schwierig.

weiterlesen
Komplizierte Dokumentationspflichten bei Kryptowährungen

Meldung

©asbe24/fotolia.com


18.04.2024

Diskriminierung von Vätern bei Kindererziehungszeiten?

Das Bundessozialgericht hat sich mit der Frage befasst, ob Väter bei der Zuordnung von Kindererziehungszeiten für die Rente diskriminiert werden.

weiterlesen
Diskriminierung von Vätern bei Kindererziehungszeiten?

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank