15.06.2016

Betriebswirtschaft, Meldung

Deutsche Exporte werden krisenfester

Beitrag mit Bild

Exportweltmeister Deutschland? Im Vergleich zu anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften wie den USA, Großbritannien oder Frankreich wiesen die deutschen Ausfuhren 2015 den geringsten Risikogehalt auf.

Die Absatzaussichten der deutschen Exporteure haben sich in den letzten zwanzig Jahren deutlich verbessert, der Export-Anteil am BIP hat sich in diesem Zeitraum fast verdoppelt. Gleichzeitig sind die deutschen Ausfuhren heute krisenfester und weniger schwankungsanfällig.

Der Erfolg der deutschen Exportwirtschaft ist heute besser abgesichert als noch vor zwanzig Jahren. Grund dafür ist, dass sich die deutschen Exporte gleichmäßiger auf die Abnehmerländer verteilen als früher und Umsatzeinbrüche in einer Region leichter durch höhere Absätze in anderen Regionen ausgeglichen werden können. Gleichzeitig verbesserten sich auch die Absatzaussichten. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Konjunkturforscher Nils Jannsen und Galina Potjagailo vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel. „Deutsche Exporte sind heute insgesamt deutlich weniger anfällig gegenüber Schwankungen in einzelnen Absatzmärkten und somit krisenfester als noch vor zwanzig Jahren. Die Entwicklung der Risikostruktur ist sehr vorteilhaft, die deutschen Exporteure haben sich in vielen aussichtsreichen Absatzmärkten gute Marktpositionen erobert“, resümiert Jannsen.

Mehr Diversifikation – weniger Einbrüche

Dank der stärkeren Diversifikation der Absatzländer und -regionen ist die Anfälligkeit gegenüber konjunkturellen Schwankungen oder Einbrüchen einzelner Länder und Regionen gesunken. Da zudem der konjunkturelle Gleichlauf in den Abnehmerländern abgenommen hat, geht ein konjunktureller Einbruch in der einen Volkswirtschaft weniger häufig mit einem Absatzrückgang in einer anderen Volkswirtschaft einher. Zwar steigerten vermehrte Exportanteile in Länder mit einer tendenziell höheren Schwankungsanfälligkeit das Risiko – etwa in osteuropäische Länder oder die BRIC-Staaten. Unter dem Strich überwogen aber risikomindernde Faktoren deutlich. „Im internationalen Vergleich zeigt sich der Risikogehalt deutscher Ausfuhren bei relativ hohen Absatzaussichten vergleichsweise günstig“, so Jannsen. „Im Vergleich zu anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften wie den USA, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien wiesen die deutschen Ausfuhren 2015 sogar den geringsten Risikogehalt auf. Einzig die USA hatte zwar bessere Absatzaussichten, jedoch bei gleichzeitig deutlich höherem Risikogehalt.“

(IfW Kiel vom 13.06.2016/Viola C. Didier)


Weitere Meldungen


Meldung

anutaray/123RF.com


19.04.2024

Hinweise zur Prüfung nach dem Verpackungsgesetz

Die Zentrale Stelle Verpackungsregister gibt Hinweise zur Prüfung nach dem Verpackungsgesetz, um Fehlerquellen in der Praxis zu vermeiden.

weiterlesen
Hinweise zur Prüfung nach dem Verpackungsgesetz

Meldung

©Travis/fotolia.com


19.04.2024

Komplizierte Dokumentationspflichten bei Kryptowährungen

Der DStV beurteilt die Umsetzung der im neuerlichen BMF-Entwurfsschreiben ausgeführten Dokumentationspflichten bei Kryptowährungen in der Praxis als schwierig.

weiterlesen
Komplizierte Dokumentationspflichten bei Kryptowährungen

Meldung

©asbe24/fotolia.com


18.04.2024

Diskriminierung von Vätern bei Kindererziehungszeiten?

Das Bundessozialgericht hat sich mit der Frage befasst, ob Väter bei der Zuordnung von Kindererziehungszeiten für die Rente diskriminiert werden.

weiterlesen
Diskriminierung von Vätern bei Kindererziehungszeiten?

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank